Morgens, halb zehn in England. Die Luft im ARC kommt Danny heute geradezu erdrückend trocken vor. Seit fast einer Woche kein neuer Anomalienalarm mehr. Dem Teamleiter ist klar, dass er ohne Abenteuer kaum leben kann, ganz gal, wie sehr er sich dabei in Lebensgefahr bringt. Sarah Page vertreibt sich die Zeit, indem sie mythologische Bücher durchwälzt, auf der Suche nach Anhaltspunkten für mögliche Einflüsse von Anomalien oder Urzeittieren. Doch Danny ist eine solche Arbeit zu langweilig. Plötzlich wird der Hauptraum hell rot erleuchtet. "Juchu, eine neue Anomalie!" Danny springt auf und läuft zum Detektor, wo Connor gerade nach den Koordinaten sucht. "Endlich gibt´s mal wieder was zu tun hier! Und, wo ist sie?" Connor dreht sich plötzlich erschrockenum und sagt nur: "Sie ist hier." Im selben Moment hallen ein paar menschliche Schreie aus dem Untergeschoss, vermischt mit Wasserrauschen...
leon Moderator
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Thema: Re: Episode 17 - Feindliche Übernahme Do Okt 01, 2009 2:26 am
Connor schreit erschreckt:"Warum denn hier?" Danny achtet nicht auf ihn, und geht den langen Flur hinunter, bis er bei der Treppe in den Keller ankommt. Alle anderen, inklusive 3 Soldaten sind ihm gefolgt. "Endlich Action!", flüstert Danny. Connor wirft ihm einen komischen Blick zu, wie damals Cutter im Einkaufscenter... Die Treppen sind großteils mit Wasser voll. "Wie hoch steht das da unten?", fragt Abby. "4 Meter", sagt hinter ihm eine Stimme. Connor dreht sich um: Lester. "Da die Anomalie hier ist, wollen Sie sicher das Kommando, Sir?", fragt Danny leise. "Ja, das wäre schön.", sagt Lester, da kommt eine Art kleiner Skorpion die Treppe hinauf. "Ein kleiner... Brontoscorpio", sagt Connor. Die Soldaten erheben die Waffen, Lester tritt einen Schritt zurück.
Rick Raptor Teamleiter
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Thema: Re: Episode 17 - Feindliche Übernahme So Okt 04, 2009 10:12 am
"Ist der gefährlich?", fragt Lester seine Mitarbeiter. "Ich weiß nicht", meint Connor nur und betrachtet das Tier neugierig. "Er ist im Grunde nichts anderes als eine größere Version unserer heutigen Skorpione." "Und einige von denen sind schon tödlich", ergänzt Abby, "und jetzt stellen Sie sich mal das bei einem solchen Riesen vor!" "Beängstigend, in der Tat." Der Brontoscorpio erhebt drohend seinen Schwanzstachel, als hinter ihm ein zweites, größeres Exemplar hervorkrabbelt. Es schlägt seinen kleineren Artgenossen mit einer einzigen Bewegung seiner kraftvollen Scheren aus dem Weg und krabbelt zügig auf Lester zu, der vor Schreck "Feuer!" ruft. Gleich darauf veranstalten die Soldaten ein wahres Feuerwerk an Schüssen, dem selbst der harte Chitinpanzer des Brontoscorpio nicht standhält. Über das laute Geknalle ist nur schwach Lesters verzweifeltes "Aufhören!" zu hören, doch schließlich stellen die drei das Feuer ein. "Alle Achtung", meint Danny und lehnt sich an Lesters Schulter. Mit einem prüfenden Blick betrachtet er den toten Skorpion. "Sie sind wohl einer von der härter durchgreifenden Sorte." "Ich habe nur leicht überreagiert", antwortet sein Chef trocken und schubst Danny von sich weg. "Wissen Sie was, übernehmen Sie ruhig wieder das Kommando! Ich habe Wichtigeres zu tun!" Wütend geht er wieder zu seinem Büro, nicht ahnend, dass ihm der kleinere Skorpion folgt...
"Gut, wie Sie meinen...", flüstert Danny. Er hat den kleinen Skorpion ebenfalls nicht bemerkt. "Und was machen wir jetzt mit dem toten Vieh da?", fragt Connor und zeigt auf den zerschossenen Brontoscorpio. "Wir könnten ihn ja an ein Chinarestaurant verkaufen." Abby tritt ihm auf den Fuß, um ihn am Weiterreden zu hindern. "Damit du es nur weißt, ich gehe sehr gerne chinesisch essen. Und die Mahlzeiten sind nicht so schlimm, wie sie immer in den Vorurteilen gemacht werden." "Egal..." Connor betrachtete seinen Fuß. "Jedenfalls sollten wir das Teil schleunigst wegschaffen, bevor es noch mehr hungrige..." Kaum hat er das gesagt, taucht eine wirklich große Schere aus den Wasser auf und zerrt den toten Skorpion hinein. "Woah! Was war das?", fragt Danny und springt einen Schritt zurück. Die Soldaten legen wieder die Gewehre an. "Vermutlich ein Eurypterid, ein riesiger Meeresskorpion", murmelt Connor und beobachtet die Wellen an der Wasseroberfläche. "Auf jeden Fall größer als der Bronto..." "Wie groß genau?", hakt Danny weiter nach, wähend ihm langsam mulmig wird. "Pff, die größten Arten konnten angeblich die Ausmaße von Krokodilen erreichen, aber ob das stimmt, ist abzuwaaaaaah!!!" Ein mehr als 3 Meter langer Seeskorpion schießt aus dem Wasser auf die Gruppe zu. Mit seiner gewaltigen Schere bekommt er eines der Gewehre zu fassen und zerbricht es mit Leichtigkeit.
Rick Raptor Teamleiter
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Thema: Re: Episode 17 - Feindliche Übernahme So Okt 11, 2009 10:28 am
Alle sind noch so geschockt, dass sie nur fassungslos zusehen können, wie der Seeskorpion ein weiteres Gewehr zerstört. "Ja, worauf wartet ihr denn noch?", schreit Danny Becker und den letzten noch bewaffneten Soldaten an. Diese fangen wie befohlen an, auf das Tier zu feuern, das ein schrilles Geräusch von sich gibt und zurück ins Wasser kriecht. "Glaubt ihr, es stirbt?" "Nein..." Abby bleibt vom Wasser weg. "Ihr habt es wahrscheinlich nur wütend gemacht. Diesen Panzer können wir nicht so leicht durchdringen." Connor grinst währenddessen Danny an. "Eben hast du noch behauptet, Lester hätte überreagiert, und dann bist du selbst auch nicht viel besser." "Ich mag keine solchen Krabbelviecher", schüttelt sich Danny. "Und erst recht nicht so große. Versuch du doch mal, einen kühlen Kopf zu bewahren, wenn ein unzerstörbarer Monsterkäfer auf dich zukrabbelt." "Also unzerstörbar ist jetzt ein bisschen..." "Connor! Sofort herkommen!", schallt Lesters Stimme durchs ARC. Connor geht seufzend in die Zentralhalle. "Führen Sie gerade ein Back-Up durch?", fragt sein Chef mit sanfter Stimme. "Nein..." "Warum sind dann alle diese Bildschirme hier schwarz?", kommt es jetzt schon leicht aggressiver aus seine Mund. "Ich, ich weiß nicht..." Lester geht hinter den ausgefallenen Anomaliendetektor und hält ein kaputtes Kabel hervor. "Sagen Sie schon: wo haben Sie Ihre beiden Haustiere diesmal versteckt?" "Ich, ich hab die Diictodons nicht mitgenommen, ehrlich! Ich..." Connor stockt und geht dann langsam auf Lester zu. Er nimmt ihm das Kabel aus der Hand und betrachtet es genau. "Das sind keine Bissabdrücke, da wurde ziemlich sauber abgeschnitten. Der Täter hat keine Nagezähne, sondern Scheren, würd ich sagen." "Wunderbar, die Anomalie ist keine zwei Minuten offen und schon ist das gesamte ARC von Skorpionen befallen!"
Gorgo Arthropleura
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Thema: Re: Episode 17 - Feindliche Übernahme Di Okt 13, 2009 10:29 am
"Das gesamte ARC? Keine Angst, da übertreiben Sie nur!" Connor versucht seinen Chef zu beruhigen, was aber nicht ganz zu funkionieren scheint. "Jeder Quadratmeter dieses Gebäudes, auf dem sich ein Skorpion befindet, ist mir einer zuviel!", schnauft Lester. "Und jetzt reparieren Sie gefälligst das Gerät wieder!" "Keine Angst, eine meiner leichtesten Übungen..." Als Connor sich wieder vor die Monitore stellt, bohrt sich ein Skorpionsstachel in die Tastatur. Connor springt bei den Funken zurück und blickt auf den Brontoscorpio, der unter dem Monitor hervorkabbelt. Der Arthropode schnappt mit seinen Scheren nach Connor, erreicht ihn aber nicht, da sein Schwanzstachel in der Tastatur feststeckt. Connor bemerkt eine klare Flüssigkeit, die aus dem Stachl heraustritt - Gift. Und wie wirksam das ist, will er lieber gar nicht erst wissen. "Leute!", ruft er hinter sich, "kann mir vielleicht mal einer helfen?" Statt einer Antwort hört er aber nur das laute Klacken überdimensionaler Scheren.
Rick Raptor Teamleiter
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Thema: Re: Episode 17 - Feindliche Übernahme Mi Okt 14, 2009 10:04 am
Der Eurypterid springt erneut aus dem Wasser heraus, und diesmal erwischt seine Schere den Arm eines Soldaten. Danny zerrt ihn zwar noch zurück, bevor das Tier zuschnappt, trotzdem ziert nun eine gewaltige Wunde den Arm des Mannes. "Verdammt, nun feuert doch endlich!", ruft Becker mehr zu sich selbst als seinen nun unbewaffneten Soldaten und scießt auf den Seeskorpion, der sich aber diesmal nicht davon abschrecken lässt. Das Tier wedelt mit der mächtigen Schere, als wolle es die Kugeln wie lästige Fliegen vertreiben, bevor es in Richtung Hauptraum kriecht, langsam, aber allem Anschein nach unaufhaltbar. "Connor, James, lauft!" "Für Sie immer noch Mister Lester", beginnt James Lester und dreht sich um, verliert aber angesichts des herannahenden Riesenskorpions die Stimme. "Da haben sich die Wissenschaftler wohl geirrt...", murmelt Connor, während er das Tier aus einiger Distanz beobachtet, "das muss ein Pterygotus sein, aber angeblich sind diese Seeskorpione zu groß, um das Wasser zu verlassen..." "Angeblich!", schnauzt ihn Lester an. "Und jetzt stehen Sie hier nicht die ganze Zeit fahsimpelnd herum und helfen endlich mal!" "Sie helfen doch auch nicht..." "Ich bin der Chef, ich darf das!" Ein schrilles Geräusch lässt Connor und Lester herumfahren. Der Pterygotus hat den Brontoscorpio mit seinen Scheren gepackt und macht sich daran, seinen kleinen Vetter zu zerreißen. Dummerweise hängt dieser mit seinem Schwanz noch an der Tastatur des Anomaliendetektors...
Gorgo Arthropleura
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Thema: Re: Episode 17 - Feindliche Übernahme Do Okt 15, 2009 9:57 am
"Oh, nein...", flüstert Lester noch, dem Nervenzusammenbruch nahe, doch es kommt, wie´s kommen muss. Mit einer einzigen kraftvollen Bewegung reißt der Pterygotus den Brontoscorpio zu sich, wobei der Anomaliendetektr ebenfalls ein Stück auf ihn zurollt. Noch wackelt er nur, doch dann packt das Kerbtier den Schwanz seiner Beute und versucht ihn aus der Tastatur zu reißen, um sich nicht den kleinsten Leckerbissen entgehen zu lassen. Der Pterygotus zerrt an dem Brontoscorpioschwanz, durchtrennt ihn ihn der Mitte - und wirft dabei die Tastatur um. Einer der Monitore fällt ebenfalls um, erzeugt ein unangenehm lautes Geräusch beim Aufprallen und auf dem Bildschirm wird sofort alles schwarz. Die anderen stehen noch. Noch. "Aufhören!", fleht Connor verzweifelt, obgleich ihn der Skorpion wohl kaum verstehen kann. Becker schießt auf den Schwanz des Seeskorpions, da er ansonsten einen der noch intakten Monitore treffen könnte. Das Tier dreht sich genervt zu ihm um und klappert drohend mit den Scheren, wobei die Einzelteile des Brontoscorpio in seinen Fängen knirschen. Doch plötzlich gibt es einen hohen Ton sich und stolpert zurück. Becker hat es am Auge getroffen, der einzigen ungepanzerten Schwachstelle.
Rick Raptor Teamleiter
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Zischend und fiepsend weicht der Pterygotus zurück und stößt dabei erneut gegen einen Monitor, der von der flukenartigen Schwanzsitze zum Glück nur zum Wanken gebracht wird. Als Becker erneut auf das andere Auge schießt, hält das Tier beide Scheren vor sein Gesicht und stürmt blindlings nach vorne. Der Captain weicht dem Tier mühelos aus, das in den Eingangskorridor krabbelt. Geblendet von den Schüssen geht es jedoch nicht zum überfluteten Keller, sondern stößt gegen eine Tür. Wütend schlägt es diese auf und stolpert ins Freie - aus dem ARC hinaus. Die Männer draußen vorm Eingang staunen nicht schlecht, als ein über 3 Meter langes Mischwesen aus Hummer und Skorpion an ihnen vorbeikrabbelt, wild zischt und von ihren Gewehrschüssen nicht sehr beeindruckt zu sein scheint. "Jetzt sehen Sie sich nur das Durcheinander an!", brüllt Lester im ARC. "Das letzte Mal hatten wir so eine Unordnung, als das Mammut noch hier lebte!" "Ich brauche aber ne Weile, um das zu reparieren", meint Connor und versucht dabei ganz ruhig zu bleiben. "Die Tastatur, die Monitore, das wird Tage dauern! Aber na ja, es hätte Schlimmeres passieren können?" "Schlimmer?" Lesters Stimme überschlägt sich fast. "Wie hätte es denn noch schlimmer sein können? Unser Anomaliendetektor ist kaputt, unser Keller ist der Alptraum eines jeden Klempners geworden und draußen treibt gerade ein überdimensionierter Shrimp sein Unwesen!" "Na ja, es könnte einer... tot sein." "Das kommt wahrscheinlich noch, das kommt wahrscheinlich noch!" Der Chef verbirgt sein Gesicht in der Hand. "Machen Sie nur, dass dieser Wahnsinn bald ein Ende hat, ja?"
Gorgo Arthropleura
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Thema: Re: Episode 17 - Feindliche Übernahme Mi Okt 21, 2009 10:03 am
"Und fangen Sie besagten Shrimp ein", fügt Lester noch hinzu und deutet in Richtung Eingangstür. "Machen wir", antwortet Danny. "Connor, du bleibst hier und fängst mit dem Reparieren an." "Aber...", beginnt dieser, doch schon zückt Danny ein Gewehr und trommelt den Rest des Teams zusammen. "Ich, ich werde Tage dafür brauchen, ein wenig Hilfe..." Und schon sind Danny, Abby, Becker, Roland und wie sie alle heißen nach draußen verschwunden. Nur Sarah kniet sich neben Connor. "Ich helfe dir beim Aufbauen." Sie schüttelt sich. "Ich will diesem Riesenvieh auf gar keinen Fall begegnen." "Gut, also dann fangen wir mal an", meint Connor. "Erst einmal bräuchte vernünftiges Werkzeug. Äh..." "Was, äh?" "Die Werkzeuge befinden sich meines Wissens im Keller." Connors Gesicht wird rot. "Und wie willst du da hin kommen? Dich ins skorpionverseuchte Wasser begeben?" "Ich denke, wir schieben das mit der Reparatur einfach noch eine Weile auf und kümmern uns derweil um anderes."
Draußen begibt sch das Team unterdessen auf die Suche nach dem Pterygotus. "Er ist hier lang gegangen", deutet Abby auf die eingerissene Stelle im Zaun. "Vermutlich kann er nicht lange ohne Wasser überleben und wird deshalb das nächste Gewässer aufsuchen." "Die Themse." "Stimmt schon, aber die Frage wäre, ob unser gepanzerter Freund dahin findet. Das Tier kennt sich in London nicht aus und könnte sich verlaufen, was es auch für uns schwerer macht, es zu finden." "Ach, wir fragen einfach alle Passanten: Entschuldigen Sie, haben Sie zufällig einen Monsterhummer durch die Stadt laufen sehen?"
Rick Raptor Teamleiter
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Thema: Re: Episode 17 - Feindliche Übernahme Do Okt 22, 2009 10:11 am
Da ertönt in der Ferne ein schriller Frauenschrei. "Oder wir folgen einfach nur den kreischenden Leuten", murmelt Danny, während er und die anderen losrennen. Kaum sind sie jedoch verschwunden, betritt ein Mann in einem Anzug das Gebäude.
Im ARC sieht sich der Unbekannte neugierig um. Als er in den Eingangsraum kommt, bemerken ihn Connor und Sarah. "He, was wollen Sie hier?", fragt die Ägyptologin, doch er gibt keine Antwort. "Wer sind Sie?", fragt Connor, und jetzt grinst der Mann. "Unwichtig." Er verschränkt die Arme und lässt seinen Blick durch die Halle schweifen. "Ich scheine ja ziemlich ungelegen zu kommen, was?" "He, Sie!" Nun kommt auch Lester hinzu und sieht dem Mann in die Augen. Er verschränkt ebenfalls die Arme und versucht, größer als sein Gegenüber zu wirken. "Ich weiß weder, wer Sie sind, noch, was Sie wollen, doch ich möchte Sie bitten, umgehend das ARC zu verlassen!" "Dasselbe könnte ich zu Ihnen sagen", murmelt der Mann. "Mein Vorgesetzter schickt mich. Sie sind ab sofort schon ihren Aufgaben entbunden." Lester lächelt kühl. "Ganz wie Sie meinen." Der Fremde schaut ihn verdattert an. "Was? Sie übergeben uns das ARC, einfach so?" Auch Connor und Sarah sehen nun verwirrt zwischen den beiden hin und her. "Nur zu, übernehmen Sie ruhig die Führung hier." Er macht mit dem Arm eine ausschweifende Bewegung. "All das könnte Ihnen und Ihrem Vorgesetzten, der mir übrigens mal sonstwo begegnen kann, gehören. Natürlich inklusive der Schäden und der Kosten." Er zeigt zur zerstörten Eingangstür, dann zu dem kaputten Anomaliendetektor, aus dessen Monitoren gerade Funken herausspringen. "Äh, ich denke, ich werde später vorbei sehen. Reparieren Sie erstmal das Zeug hier." Leicht rot werdend dreht der Mann um und geht hinaus. Connor sieht ihm nach. "Woher kennen Sie den? Und wer ist sein Vorgesetzter?" "Ich bin dieser Person gerade zum ersten Mal in meinem Leben begegnet", erwidert sein Chef kühl. "Aber woher wussten Sie, dass er ablehnen würde, als Sie ihm angeboten haben, das ARC zu übernehmen?" "Reiner Bluff", meint Lester. "Ein Glück, dass dieser Mann nicht gerade der Schlauste zu sein scheint." "Aber ich glaube trotzdem, dass wir den nicht zum letzten Mal gesehen haben", murmelt Sarah. "Und wer weiß, wie sein Vorgesetzter so ist." "Darum mache ich mir keine Sorgen. Wahrscheinlich werden wir von denen nichts mehr hören, was auch immer die vorhatten." "Der Typ muss aber ziemlich einflussreich sein, wenn er Sie einfach so aus dem ARC schmeißen könnte." "Allerdings." Lester überlegt. "Aber vielleicht hat er auch nur geblufft." Vor dem ARC steigt der Mann im Anzug in ein Auto ein und denkt beim Wegfahren "Wartet nur, ihr sollt mich noch kennen lernen! Mir egal, was der Boss gesagt hat, sowas lass ich nicht auf mir sitzen!"
In der Stadt folgt das Team unterdessen der Spur, die der Pterygotus zurückgelassen hat. Nicht etwa Fußabdrücke oder andere Hinterlassenschaften, sondern eingeschlagene Autofenster, zerfetzte Kleidungen (die Menschen selbst konnten anscheinend rechtzeitig fliehen) und hin und wieder panische Schreie.
"Habt ihr das gehört?", fragt Danny, worauf Abby deutlich nickt. Der Teamleiter presst sich an eine Hauswand und lugt um die Ecke. Auf dem Bürgersteig steigt ein Mann gerade im letzten Moment in sein Auto ein, bevor der Pterygotus sich gegen die Tür wirft und versucht, diese mit seinen Scheren herauszureißen. Becker schießt auf das Tier, das sofort von dem Wagen ablässt. Es schwingt kurz bedrohlich die Scheren, bevor es sich bei erneuten Schüssen schnell umdreht. Offensichtlich hat der Skorpion dazugelernt und will seine verwundbaren Augen schützen. Als Becker sich vorsichtig nähert, hebt das Tier plötzlich den flukenartigen Schwanz und lässt ihn mit Schwung herunterkrachen. Der Captain springt im letzten Moment zurück. Der Pterygotus will sich umdrehen, um seinen nun hoffentlich verwirrten Gegner anzugreifen, doch als er sieht, dass Becker ausgewichen ist, krabbelt der Seeskorpion schnell davon. Doch diesmal wird er nicht entkommen. Jetzt, wo ihn das Team endlich gefunden hat, werden sie ihn nicht einfach so fliehen lassen.
Rick Raptor Teamleiter
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Thema: Re: Episode 17 - Feindliche Übernahme Mo Okt 26, 2009 10:52 am
"Keine Angst, den kriegen wir", meint Danny und sieht sich um. Gewehrschüsse scheinen nicht auszureichen, um einen riesigen gepanzerten Skorpion aufzuhalten. "Es hat nicht zufällig einer sein Auto hier in der Gegend abgestellt, oder?", erklingt hinter ihm Hevys Stimme. "Damit würden wir dem Pterygotus sicher auf die Pelle rücken." "Wenn ich mir ansehe, wie er einige der parkenden Fahrzeuge zugerichtet hat, wäre ich nicht so sicher." Danny zögert, während sich der Skorpion immer weiter von ihnen entfernt. "Wasser, Wasser...", murmelt Hevy, "das Tier sucht nach Wasser. Vielleicht können wir es ja damit irgendwie locken?" "Was willst du machen, ihn in ein Schwimmbad bringen?", fragt Becker leicht genervt, während er sein Gewehr überprüft. "Mir geht bald die Munition aus. Und mehr als das Krabbelvieh blind zu schießen scheint ja nicht zu gehen." Hevy überlegt. "Statt den Skorpion zum Wasser zu bringen, warum bringen wir nicht einfach das Wasser zum Skorpion?" "Äh, vielleicht weil man mehr braucht als ein paar Gläser und Flaschen, um genug Wasser für einen 200-Kilogramm-Skorpion zu transportieren?" Abby klingt nicht gerade überzeugt. "Das ist eine so verrückte Idee, wie nicht einmal Connor sie jemals gehabt hat." "Das kommt sicher noch, immerhin sind wir Brüder", grinst Hevy. "Und was den Wassertransport angeht, da gibt es so große, rote Fahrzeuge mit meterlange Schläuchen..." "Du willst doch nicht etwa", stockt Abby. "Du glaubst doch nie, dass dir die Feuerwehr erlauben würde, einfach mal so eben einen Wagen auszuleihen?" "Ach, mit ein wenig Einfluss vom ARC - denen fällt sicher irgendwas ein, ein Regierungsbeschluss oder so - ist das sicher arrangierbar." "Äh, hallo...?", meldet sich jetzt eine leise, ängstliche Stimme. Danny öffnet die beschädigte Tür des Autos, aus dem ein verwirrter Mann steigt. "Wawawas war das?" "Ein Riesenhummer", flunkert Danny, "ausgebrochen aus einem dubiosen Lokal. Sie wissen ja, wie heute mit dem Genfood übertrieben wird..."
Gorgo Arthropleura
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Thema: Re: Episode 17 - Feindliche Übernahme Di Okt 27, 2009 10:57 am
"Ach kommen Sie, das glauben Sie doch selbst nicht", meint der Mann, dem trotzdem noch die Angst ins Gesicht geschrieben steht. "Na schön, es war ein riesiger Skorpion aus der Urzeit, der durch ein Portal in unsere Welt eingedrungen ist", antwortet Hevy. "Klingt das glaubwürdiger?" "Okay, es ist ein genetisch veränderter Riesenhummer, schon verstanden." Der Mann steigt brummend in sein Auto ein und schafft es nach zwei erfolglosen Starts endlich, davonzufahren. Während Danny ihm hinterher schaut, laufen Hevy und Abby zur nächsten Feuerwehr. "Ein wichtiger Notfall, wir brauchen eines Ihrer Löschfahrzeuge!", ruft er beim Betreten der Garage. Ein Feuerwehrmann sieht ihm verständnislos in die Augen. "Bitte was?" "Wir kommen im Auftrag der englischen Regierung", sagt Abby mit selbstbewusster Stimme und holt einen Ausweis hervor. Bevor der Feuerwehrmann ihn lesen kann, steckt sie ihn jedoch bereits wieder weg. "Wir sollen eines der Löschfahrzeuge abholen, zu einer wichtigen Kontrolle! Wenn Sie uns also bitte den Wagen leihen würden.. keine Angst, die Untersuchung wird höchstens eine Stunde dauern!" Leicht misstrauisch reicht der Mann Hevy die Autoschlüssel. "Können Sie so ein Ding fahren?" Hevy nimmt wortlos die Schlüssel entgegen und steigt sofort ein, während Abby das Garagentor hochfahren lässt. Als auch sie eingestiegen ist, antwortet Hevy kurz "Nein, aber so schwer wird das ja wohl nicht sein!" und braust davon. Danach begeben sie sich auf die Suche nach dem Skorpion, von dem sie inzwischen - ebenso wie von Danny und den anderen - jede Spur verloren haben. "Gib es zu, du hast dich verfahren", sagt Abby. "Habe ich nicht, ich... nehme nur einen Umweg." "Dass Männer nicht nach dem Weg fragen können..." Abby kurbelt ihr Fenster herunter und beugt sich zu ein paar Passanten herab, die stumm den großen Feuerwehrwage betrachten. "Entschuldigen Sie, haben Sie hier zufällig einen Riesenhummer vorbeilaufen sehen?" Wortlos zeigen die Leute in eine Richtung. "Danke", lächelt Abby und kurbelt das Fenster runter. "Siehst du, es geht doch!", meint sie zu Hevy.
Rick Raptor Teamleiter
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Thema: Re: Episode 17 - Feindliche Übernahme Mi Okt 28, 2009 10:40 am
Hevy fährt wortlos in die Richtung, in die die Leute zeigen. Das Feuerwehrauto kommt an einer Kreuzung an, auf der gegenüberliegenden Straßenseite entdeckt Abby den Pterygotus. "Kein Auto von links, kein Auto von rechts", murmelt Hevy. "Ich glaube, wir können es wagen." Das Löschfahrzeug bremst in der Nähe der gepanzerten Kreatur, die sich in der Sonne räkelt. Oder eher vor Schmerzen krümmt. Abby holt den Schlauch heraus, als der Rest des Teams bei ihnen auftaucht. "Ihr könnt doch zu zweit kein Feuerwehrfahrzeug bedienen", grinst Roland, während der Rest bereits anpackt. "Wenn wir uns nicht beilen, stirbt der Skorpion noch!", ruft ihm Danny zu. "Also, Wasser marsch!" Der Hochdruckwasserstrahl schießt aus dem Schlauch und trifft den Skorpion hart. "Halt! Doch nicht so fest!" Mit etwas weniger Druck setzt das Team die Aktion fort. Der Seeskorpion scheint bei der bloßen Benetzung mit Wasser richtig aufzublühen. Das Tier wirkt wesentlich entspannter, planscht in den entstehenden Pfützen herum, bewegt sich dann aber in Richtung des Fahrzeuges. Es möchte mit seinem ganzen Körper in das lebenswichtige Nass eintauchen, und dieses scheint ja aus dem Inneren des großen roten Fahrzeuges vor ihm zu kommen. "Okay, jetzt folgt er uns!" Hevy läuft zum Fahrerhaus. "Das reicht! Wir wollen nicht das ganze Wasser verschwenden!" Kaum hört der Strahl auf, wird der Skorpion sichtlich wütender und krabbelt blindlings auf das Feuerwehrauto zu, das ihm eben noch solch erfrischende Flüssigkeit geschenkt hat. Danny zieh schnell den Schlauch weg, als die gewaltigen Scheren danach schnappen, und wickelt diesen schnell zusammen, während der Skorpion jetzt vorsichtiger das Fahrzeug abtastet. "Tut mir leid, Kleiner, Schluss mit den Planschspielen!" Der Skorpion weiß nicht so recht, was los ist, aber ihm ist nur eines klar. Er muss diesem roten Fahrzeug folgen, sonst stirbt er. Hevy fährt ein paar Meter vorwärts und siehe da, der Pterygotus kriecht eifrig hinterher und hämmert mit den Scheren gegen die Karosserie. "So, und jetzt ab zum ARC!", murmelt Hevy.
Ruckelnd fährt das Feuerwehrauto zum ARC, auf dem Weg immer wieder anhaltend, um sicher zu gehen, dass der Pterygotus es auch einholt. Schließlich kommt der große Wagen vor dem Gebäude an. Aus einer nahen Seitengasse späht jemand aus seinem Auto heraus und verfolgt das merkwürdige Geschehen. Das Löschfahrzeug fährt in die große Garage des ARCs, in welcher gerade so genug Platz ist. Der Skorpion betritt die Garage völlig erschöpft und bricht kurz vor dem Ziel zusammen. "Und was jetzt?", fragt Hevy in die Runde. "Wir müssen ihn irgendwie zur Anomalie schleppen", murmelt Danny. "Dir fällt nicht zufällig ein leichterer Weg ein als das massige Tier hochzuhieven und dorthin zu tragen, oder?" "Nein...", beginnt Hevy. "Aber wir könnten es ja immerhin auf eine rollende Unterlage legen und so dann zur Anomalie schleppen." "Solche Wägelchen gibt´s im Untergeschoss", antwortet Danny kalt. "Und das ist ja zur Zeit überflutet." "Wir kommen also nicht drum rum?", fragt Hevy mit geschlossenen Zähnen. "Wir kommen nicht drum rum", entgegnet Danny ebenso unzufrieden klingend. "Na dann wollen wir mal anpacken!" Roland klatscht in die Hände und versucht, seine Teamkameraden anzuspornen, was aber nicht gerade wirksam erscheint. Mit einigen grimmigen Lauten packen Danny, Abby, Becker, Roland und einer der Soldaten den reglosen Seeskorpion und hieven ihn hoch. Hevy geht voraus und öffnet die Türen, bis sie vor der überfluteten Kellertreppe ankommen. Genau in diesem Moment kommt wieder Bewegung in den Pterygotus, das Tier zischt und befreit sich relativ einfach aus dem Griff und verschwindet sofort im trüben Wasser.
Rick Raptor Teamleiter
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Thema: Re: Episode 17 - Feindliche Übernahme Sa Okt 31, 2009 11:56 am
"Na bitte, das wäre geschafft", meint Hevy. "Ja, aber der Keller ist immer noch unter Wasser", entgegnet Roland. "Ergo hat sich die Anomalie nicht geschlossen." Connor kommt angerannt. "Und? Habt ihr es geschafft?" "Connor, ist die Anomalie noch da? Guck doch ml eben auf dem De.. tektor...", beginnt Danny, unterbricht sich dann aber selbst. "Der ist noch kaputt. Den kriegen wir so schnell nicht wieder zum Laufen." "Dann könnte dieser Skorpion also immer noch da unten sein?", fragt die gerade ankommende Sarah. Das Klicken von Gewehren lässt alle herumfahren. Vor ihnen steht der seltsame Mann von vorhin, begleitet von vier Soldaten. "Sie haben doch nicht ernsthaft geglaubt, ich gehe einfach wieder?", lacht er. "Becker, nicht..." Sarah drückt Beckers Gewehr, dass dieser auf die Eindringlinge gerichtet hält, nach unten. "Gegen so viele kommen wir nicht an." "Genau, Captain", stimmt ihr der Mann grinsend zu, "Waffe fallen lasen und alle raus hier! Ich übernehme jetzt die Leitung hier!" "Und was ist mit Ihrem Chef?", fragt Connor nach. "Der wird das schon nicht mitkriegen", grummelt der Mann, "und wenn doch, dann sollte er mich dafür belohnen, dass ich euch entsorgt habe." Er hebt die Hand um seinen Soldaten das Signal zum Schießen zu geben, als ihn plötzlich etwas an seinen Beinen kitzelt. Er sieht nach unten und entdeckt einen 1 Meter langen Brontoscorpio, der neugierig an seiner Hose zupft. "Iieh, hau bloß ab, du hässliches Krabbelvieh!" Der Mann stampft auf den Skorpion, sodass dieser einen gequälten Schrei von sich gibt, und schaut verärgerlich zum Team. Abby kann sich Mitleid mit dem armen Tier nicht verkneifen. Doch in einem letzten verzweifelten Verteidigungsversuch bohrt der Brontoscorpio seinen gewaltigen Schwanzstachel ins Bein des Angreifers, der sofort schreiend zurückspringt. Die Schmerzen sind wahrlich unerträglich, und so versucht er, auf dem anderen Bein hüpfend das Gleichgewicht zu halten. Dabei fällt er jedoch ins Wasser, und wenige Sekunden später wird er von der gewaltigen Schere des Pterygotus in die trüben Tiefen gerissen. Der wilde Blutrausch des riesigen Eurypteriden vertreibt zahlreiche kleinere Skorpione aus dem Wasser, die nun auf die vier Soldaten losgehen. Diese ergreifen sofort die Flucht, und nachdem sich die Wellen gelegt haben, kehren die Skorpione vorsichtig wieder ins Wasser zurück, um sich an den Überresten der Pterygotus-Mahlzeit zu laben. Von den Ereignissen angelockt betritt auch Lester den Gang. "Na schön, Sie hatten recht", meint er an Sarah gewandt. "Den Mann hatten wir nicht zum letzten Mal gesehn. Obwohl, das war jetzt natürlich wirklich das letzte Mal..." In diesem Moment taucht kurz ein abgetrennter Kopf aus dem Wasser auf, bevor er abermals in die Tiefe gezogen wird. "Nein, ich korrigiere: Das war jetzt das allerletzte Mal!"