Episode 9 - Die Ahnen der Saurier

„Mir fallen da nur weitere Spielplätze, Sandkästen in Kindergärten und der große Golfplatz ein.", meint Nigel. „Ich würde den Golfplatz vorziehen.", sagt Nick.
„Wir erinnern uns schließlich alle noch an den skelettierten Golfer, stimmt´s?"
Nigel macht auf diese Frage hin ein fragendes Gesicht.

Kurze Zeit später am Golfplatz:
„Entschuldigen sie, hey sie!", ruft Nick, als sie an einem etwas schäbig aussehendem, aber sehr zufriedenem Reporter vorbeikommen, der irgendeine Melodie fröhlich vor sich hin summt. „Ja, was ist?", fragt der Reporter und betastet die Kamera, um sicher zu gehen, dass er sie nicht verloren hat. „Ist ihnen hier irgend etwas aufgefallen?", fragt Nick, während ihm beim Anblick der Kamera ein beunruhigender Gedanke beschleicht.

Der Reporter merkt, dass diese fremden Personen ihm seine Schlagzeile verpatzen könnten. Er atmet tief aus und sagt kurz: "Nein."
Doch so leicht lässt Nick nicht locker.
"Was ist mit der Kamera?"
"Die hat auch nichts gesehen. Schauen Sie." Der Journalist hält Nick die Kamera entgegen. "Die ist ausgeschaltet. Was gäbe es schon zu filmen, hier an diesem trostlosen Ort. Nicht einmal ein paar Golfer sind da, ich wundere mich gerade, warum ich hier überhaupt meine Zeit verplempere."
Plötzlich sieht Nick in einem fernen Sandbunker Staub aufwirbeln und erkennt die Silhouette einer seltsamen Kreuzung aus Delphin und Eidechse. "Verdammt, er darf die Tiere auf gar keinen Fall sehen", schießt es Nick in den Kopf.
"Hören Sie, Sie machen besser, dass Sie nach Hause kommen. Wie schon gesagt, hier ist doch sowieso nichts los."
Er klopft dem Reporter freundlich auf die Schulter, worauf sich dieser ängstlich losreißt.
"Sie - haben recht, ich gehe!"
Schnellen Schrittes entfernt sich der Journalist vom Golfplatz. Connor sieht ihm skeptisch hinterher.
"Cutter, entschuldigen Sie den Ausdruck, aber sind Sie nicht mehr ganz dicht? Was, wenn der Kerl was gesehen oder noch schlimmer etwas gefilmt hat? Sie können ihn doch nicht einfach laufen lassen!"
"Ruhig Blut, Connor", grinst Nick und holt ein kleines Gerät raus, "ich habe dem Typen einen kleinen Sender verpasst. Wir kümmern uns erst mal um die Tiere. Und dann schnappen wir uns den Reporter. Es dauert eine Weile, bis er seine Story herausbringen kann."

„Na gut, wenn Sie so sicher sind, dass der uns nicht entkommt… Dann kümmern wir uns eben erst um die Tiere hier.“
Connor geht vorsichtig den Hügel hinunter auf den Sandbunker zu. Doch am Rand bleibt er stehen, weiter will er sich nicht trauen. Wieder wirbelt in der Nähe Sand auf, diese seltsame Kreatur beobachtet ihn aus sicherer Entfernung. Doch er erkennt nun, dass das Tier ungefähr 2 Meter lang ist, mit seiner schmalen Schnauze sollte es eigentlich nicht in der Lage sein, etwas so Großes wie Connor zu verspeisen. Doch da bewegt sich noch eine weitere Sandwelle auf den Rand zu. Connor springt im letzten Moment zurück, als ein zweites Tier auf ihn zuschießt, es landet unbeholfen auf dem festen Grasboden. Mit seinen kurzen, kräftigen Beinen und dem fassförmigen Körper ist es außerhalb des Sandes, in dem es sich vergraben kann, relativ schwerfällig, und so fällt es Connor nicht schwer, das Reptil zu betäuben. Dann sieht er sich den betäubten Paragrippia näher an:
„Das scheint tatsächlich eine vollkommen neue Art zu sein! Der Schädel erinnert mich an… an einen Ichthyosaurier! Vielleicht ist dies ein früher Verwandter der Ichthyosaurier, der sich auf das Leben in Sandwüsten spezialisiert hat, und der dann ausgestorben ist, als diese Sandwüsten verschwunden sind.“
„Dann sollten wir ihn schnell wieder dahin bringen“, sagt Nick, „denn für ein Leben auf einem Golfplatz ist dieses Tier bestimmt nicht geschaffen. Aber wir müssen noch das zweite einfangen, und da hinten sehe ich noch… Oh Gott, da treibt sich noch ein Erythrosuchus rum. Das kann heiter werden.“

Das Tier rennt sehr schnell über den Sand und bleibt plötzlich stehen. Es starrt kurz das Team an, dann springt es ein paar Meter weg, stößt seinen Schädel in den Sand und wiederholt den Vorgang. Beim 6. Versuch ziehen seine Kiefer einen toten Menschen aus dem Sand, an dem hartnäckig ein sehr aggressiver Paragrippia hängt und wütend knurrt. Als er merkt, dass sich kein anderer Paragrippia in seiner Nähe befindet ergreift er blitzschnell die Flucht. Doch der Erythrosuchus ist schneller, packt den Paragrippia und schüttelt ihn mit ruckartigen Bewegungen hin und her, bis dieser tot ist.

"Na ja, jetzt haben wir ein Problem weniger", murmelt Nick und zielt auf den Erythrosuchus, der zu sehr mit Fressen beschäftigt ist. Ein einziger Schuss in seinen Kiefer, und das Reptil sinkt mit einem frustrierten Fauchen zusammen. Nick ruft einen Wagen her, der die betäubten Tiere auflädt und zur Anomalie bringt. Doch einen toten Paragrippia lässt Nick stattdessen ins ARC transportieren, er möchte diese unbekannte Art näher untersuchen.
Wenig später löst sich die Anomalie auf, die Kadaver wurden entsorgt, alle gefangenen Tiere zurückgebracht. Alle gefangenen Tiere?
In ihrer Wohnung betrachtet Abby ihren neuesten Mitbewohner, den Longisquama, den sie auf der Rückbank ihres Autos gefunden hat. Rex kommt sofort angeflattert und betrachtet das Tier, der Longisquama stellt seine Schuppen auf und schnappt zischend nach Rex. Abby packt das Tier und sperrt es schnell in ein Terrarium. "Okay, es muss sich erst eingewöhnen. Bleib erst mal von dem Tier fern, Rex." Der kleine Coelurosauravus sieht den Longisquama durch die Scheibe hindurch an und man könnte fast meinen, er macht sich über das Tier, das ins Terrarium gesperrt wurde, lustig.

In einer dunklen, kalten Höhle irgendwo in der Geschichte des Planeten Erde:
Roland Smith irrt nun schon seit Stunden durch die schier endlos erscheinende Dunkelheit. Er scheint die seltsamen Kreaturen losgeworden zu sein, als er plötzlich einen Luftzug verspürt. Irgendetwas saust ganz dicht an ihm vorbei und macht hinter ihm eien Kehrtwende. Erschrocken rennt Roland los, doch die Kreatur folgt ihm dicht auf den Fersen. Schließlich holt sie ihn ein, messerscharfe Krallen bohren sich in seinen Rücken und reißen ihn nieder, da ist plötzlich wieder dieses knallende und zischende Geräusch zu vernehmen. Das Tier verschwindet in der Dunkelheit und Roland rennt panisch weiter. Endlich entdeckt er ein Licht- eine Anomalie! Es ist ihm egal, wo sie hinführt, Hauptsache, weg von diesem finsteren Ort, und so stürzt er sich durch das strahlende Licht in eine ungewisse Welt.